Montag, 5. Januar 2009

Album der Steine

Klaus Merkel

Lars Müller

Mit dem Album der Steine setzt Klaus Merkel die Suche nach den Parallelen zwischen menschlichen Bauwerken und Monumenten der Natur fort. Dabei gelingen ihm überwältigende Bildpaare. Die bestechenden Schwarz- Weiss- Fotografien sind Zeugen von verborgenen Ordnungsmechanismen, die in der Architektur und der Natur gleichermassen wirksam sind. Merkels konzentrierte Arbeitsweise fasziniert, sein Werk ist in der zeitgenössischen Fotografie einzigartig. Klaus Merkel (1940) studierte Archäologie und Kunstgeschichte an der Universität München und Malerei an der Hochschule für Bildende Künste, Berlin.

24 x 30 cm, 160 Seiten 110 Abbildungen, Hardcover

ISBN 978-3-03778-062-6 deutsch
ISBN 978-3-03778-058-9 englisch



http://www.lars-mueller-publishers.com/d/katalog/ausgaben/set.php?kategorie=Fotografie

Mittwoch, 31. Dezember 2008

Musik und Raum : Dimensionen im Gespräch

Annette Landau ... [et al.] (Hg.).

Zum Raum wird hier die Zeit - Seit dem achtzehnten Jahrhundert gilt als gewiss, dass Musik eine Zeitkunst ist, die mit dem Raum nichts zu tun hat. Musikalische Komposition wurde als Antipode der Raumkunst Architektur gesehen. Diese Sicherheit der Definition verliert sich im zwanzigsten Jahrhundert zunehmend. Es reizt nun Künstlerinnen und Künstler, die Disziplinen zu entflechten, das Räumliche in die Musik zu bringen. Doch wie sieht das konkret aus? Wie thematisieren Künstlerinnen und Künstler heute Raum und Musik in ihren Werken? Wie verbindet die menschliche Psyche Musik und Raum in natürlicher oder künstlicher Umgebung? Wie verändert sich ein Raum durch akustische Signale? Und emp€ndet die menschliche Wahrnehmung tiefe Töne tatsächlich als tief? Oder sind sie schwer und weit weg? Fragen, denen Künstlerinnen und Künstler sowie Forschende aus den Bereichen Ethnologie, Geografie, Akustik, Philosophie, Architektur, Musikwissenschaft und Psychologie während eines Symposiums im Kunstraum des Kultur- und Kongresszentrums Luzern auf dem Papier und im Raum nachgegangen sind.

Mit Beiträgen von
Peter Allamand, Klaus-Ernst Behne, Gianmario Borio, Michele Calella, Anselm Gerhard, Karen Gloy, Eckhard Kahle, Christina Kubisch, Helga de la Motte-Haber, Ernst Lichtenhahn, Urban Mäder, Axel Michaels, Werner Oechslin, Andreas Oldörp, Daniel Ott, Klaus Pietschmann, Balz Trümpy, Justin Winkler

Eine Publikation der Musikhochschule Luzern
2005. 214 S. 32 Abb. 4c Br. CHF 38.00 / EUR 24.80

http://www.chronos-verlag.ch/php/book_latest-new.php?book=978-3-0340-0720-7&type=Kurztext&access=Liste
ISBN 978-3-0340-0720-7

Background Noise: Perspectives on Sound Art

Brandon Labelle

One of the finest and not yet celebrated sound art artist and writer, Brandon Labelle is also a prolific producer with his own label Errant Bodies. But this is a comprehensive essay written for Continuum publishing, where he compiles a chronologically structured path nourishing the reader with an articulated argumentation of spatial thinking. With an understandable yet sometimes very poetic language he opens the windows of sound unavoidable presence in life (from beginning to end) and how artists push us to relate with it, more than just let it perennially flow. The very sound nature (instantaneous and always travelling) and its dynamics are unveiled through a progressive history of art and sound affinities. So sound can be observed in architectural ambivalent relationships, in (intrinsically) interactive installations, in its disclosure through the use of contact microphones, as a conceptual founding element in fluxus performances, etc. Contextualizing artists and works in a historical perspective. A comprehensive accounting, especially regarding the last decade, that should be read by the upcoming new sound experimenters generation.

book - Continuum International Publishing Group - ISBN13: 9780826418456

Klangkunst. Tönende Objekte und klingende Räume

Helga de la Motte-Haber (Hrsg.)

In dem vorliegenden Band wird zum ersten Mal eine geschlossene Darstellung einer Kunstform vorgenommen, deren Wurzeln weit in das 19. Jahrhundert zurückreichen. Was damals als sogenannte Musikalisierung der Künste begann, setzte sich in Aneignung räumlicher Eigenschaften in der Musik und zeitlicher Dimensionen in der Bildenden Kunst fort. Klangkunst resultiert aus dem Bemühen der Künstler, die Gattungsgrenzen zu überschreiten.
In der ersten Jahrhunderthälfte wirkte in der Idee einer Kunstsynthese der Traum vom Gesamtkunstwerk weiter, in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts zeigten sich hingegen an tönenden Objekten und in klingenden Räumen eher Züge einer neuen Kunstform. Dieser Band resümiert die geschichtlichen Voraussetzungen. Er enthält den Entwurf einer neuen ästhetischen Theorie, welche die Klangkunst zum Paradigma der Kunst- und Musikentwicklung im 20. Jahrhundert macht. Darüber hinaus stellt er die einzelnen Phänomene von Klangskulpturen, Musik im öffentlichen Raum, Klanginstallationen und musikalischen Raumkompositionen vor. Ergänzende Illustrationen und Künstlerbiographien bündeln auf engem Raum Informationen. So entstand ein Handbuch, das sowohl für den neugierigen als auch den musikwissenschaftlich arbeitenden Leser gedacht ist. Was aber den Klang zu einem Medium machte, das wie kein zweites faszinierte, ist eine Frage, die nur jeder für sich durch eine unmittelbare ästhetische Erfahrung beantworten können wird.

352 Seiten mit 60 Abb. Leinen mit Schutzumschlag.
(Handbuch der Musik im 20. Jahrhundert 12)
ISBN 978-3-89007-432-0

Sonntag, 28. Dezember 2008

Bill Fontana

*1947 in Cleveland, Ohio; Klangkünstler; Philosophie- und Musikstudium, u.a. an der New School of Social Research in New York und bei Philip Corner; nach einem längeren Aufenthalt in Australien Gastkünstler in Deutschland und Japan; seit 1976 zahlreiche Kompositionen von Klangskulpturen; von wesentlicher Bedeutung für Fontanas künstlerische Entwicklung sind seine für das Studio Akustische Kunst des deutschen Rundfunksenders WDR realisierten Kompositionen und Live-Klangskulpturen, u.a. »Entfernte Züge«, »Metropolis Köln«, »Satelliten-Ohrbrücke Köln – San Francisco«, »Reise durch meine Klangskulpturen«, »Der Klang der stummen Flöte«, »Klangstücke Köln - Kyoto«.

http://resoundings.org/
http://d-sites.net/english/fontana.htm

Hören: http://www.medienkunstnetz.de/werke/klangbruecke-koeln-sanfrancisco/

Samstag, 16. August 2008

Zehn Bücher über Architektur

Vitruvius (Pollonis)
Übersetzung: Curt Fensterbusch
Darmstadt 1991

Vitruvs "De Architectura" ist die einzige überlieferte Schrift der antiken Architektur; er widmete sie dem Kaiser Augustus, in dessen Diensten er stand. Das Werk wurde zum Typus auf dem alle späteren architekturtheoretischen Schriften aufbauten.
Im Zusammenhang mit Klang und Raum sind die Kaptel über die Schallgefässe im Theater und die Harmonielehre des Aristoxenes (5. Buch, Kapitel 4 und 5)von ausserordentlichem Interesse:

Antike Surroundanlage mit räumlich genau postionierten Helmholtzresonatoren

Raumtheorie

Jürgen Dünne und Stephan Günzel (Hrsg)¨
Frankfurt am Main, 2006

Grundlagentexte aus Philosophie und Kulturwissenschaften
1 Physik und Metaphysik des Raumes
2 Phänomenologie der Räumlichkeit
3 Körperliche, Technische und Mediale Räume
4 Soziale Räume¨
5 politisch-geographische Räume
6 Ästhetische Räume

Raumgeschichten

Oliver Simons
München, 2007

Immanuel Kants Philosophische Geometrie
(Träume eines Geistersehers)
Edmund Husslers Lebenswelt
(Suche nach dem Nullpunkt, Geometrie als Schrift)
Alois Riegl und das Raumwollen
(der Raumsinn der Künste, der Betrachter und sein Raum)
Carl Einsteins Kubismus
Rainer Maria Rilke und der offene Raum
(Der Roman als Hohlform, „Weltinnenraum“)
Invertierte Räume

Die Raumkonzepte in Philosophie, Wissenschaft und Literatur ändern sich – entweder sie überschreiten den dreidimensionalen Raum und entwerfen neue Koordinatensysteme für ihre Weltbilder, oder sie bemühen sich, das kartesianische Gehäuse erneut zu stabilisieren

acoustic turn

Petra Maria Meyer
München, 2008

Eine weitgefasste Bestandesaufnahme der spezifischen Leistungen und Wirkungsdimension des Akustischen in audio-visuellen Zusammenhängen.
I Philosophisches Richtungshören
II künstlerische Positionen im Medienwechsel
III Musik als Indikator veränderter Hörgewohnheiten
IV Audio-Visionen, Aspekte eines filmischen acoustic turn
V Multidirektionales Hören, Akustische Raumgestaltung und Klanginstallationen

Petra Maria Meyer, Herausgeberin, Prof. für Kultur- und Medienwissenschaft, Kiel. Autorin, Dramaturgien für das „Studio Akustische Kunst“ des WDR, Köln)

u.a.:Electrical walks, Christina Cubisch,
Entdeckung in Gewitter und Sturm, Sergej M. Eisenstein
Les douze oreilles/ Die zwölf Ohren, Michel Chion
La musique concrète/ Die konkrete Musik, Piere Schaeffer

Mittwoch, 13. Februar 2008

Spaces Speak, Are You Listening? Experiencing Aural Architecture

Barry Blesser und Linda-Ruth Salter
Cambridge, Mass. : MIT Press 2007

As a former Professor at MIT and a founder of digital audio, Barry Blesser has spent the last 40 years working at the junction of audio, acoustics, perception, and cognitive psychology.
Linda-Ruth Salter, Ph.D., is an independent scholar who has spent the last 25 years focusing on the interdisciplinary relationship of art, space, culture, and technology.

"The authors present a groundbreaking synthesis of auditory spatial awareness as it has developed from cave acoustics through the modern concert hall to digital simulations of virtual spaces. Drawing on numerous disciplines, they summarize the scientific and cultural knowledge of the subtleties of acoustic spaces in a clear and readable manner, while challenging our social values about the optimal design of those spaces. A must-read for every student of architecture and aural culture."
--Barry Truax, Professor and Composer, Simon Fraser University

Die Maschinen

Martin Riches
Ausstellungskatalog, Kunsthallen Brandts Klaederfabrik, Odense Dänemark; 2004

Im Ausstellungskatalog von Odense finden wir detaillierte Abbildungen von Martin Riches’ Sprechmaschinen. Als ehemaliger Architekt entwickelter er im Grenzbereich von Klangkunst und kinetischer Kunst einzigartige Werke, die auf den ersten Blick zunächst an die technische Wunderwerke des 18. Jahrhunderts erinnern. Die in dieser Arbeit zitierten computergesteuerten Instrumente erzeugen auf akustisch - pneumatische Weise deutlich verstehbares Sprechen. Wir sehen dreidimensionale Hohlformen, die dem menschlichen Kehlkopf nachgbildet auch den entsprechenden akustischen Laut artikulieren können. Wir können also präzise nachvollziehen wie der Schall durch Zwischenräume in festen Körpern geformt wird und wie kleinste Veränderungen von Kannten oder Reliefs die hörbare Bedeutung eines Klangs bestimmen.

On Sonic Art

Trevor Vishart
London: Routledge, 2002

Eine grundlegende musikalische Vision, die die Dimensionen der neuen digitalen Informationsoprozesse als Gestalter zu erfassen versteht. Die kulturellen Bedeutung der Transformationen und Manipulationen und vor allem die räumlichen Gestaltungsmöglichkeiten von Klängen werden exemplarisch beschrieben und mit neuer Erkenntnis werden die umfassenden Dimensionen aller menschlichen Äußerungsmöglichkeiten ausgelotet. Dabei versucht Vishart auch Erfahrungen von verschiedenen Gebieten, die traditionellerweise nicht mit Musik in Verbindung gebracht werden, wie zum Beispiel von Film-sound-effekten, Konkreter Poesie und Tierlautforschung in sein Klangweltbild einzubeziehen.

Musique de l’architecture: textes, réalisations et projets architecturaux / choisis, présentés et commentés par Sharon Kanach

Iannis Xenakis
Marseille : Editions Parenthèses, 2006

Eine der ganz seltenen Schriften eines Komponisten und Musikers zu Klangräumen und klingender Architektur. Xenakis arbeitete mit Corbusier zusammen, entwarf die rhythmische Struktur der Fassade der Universität von Chandighar, die Corbusier baute und entwickelte mit ihm und Edgar Varèse den Phillips Pavillon der Weltausstellung in Bruxelles 1956. In seiner Schrift entfaltet Xenakis sein umfassendes mathematisches und strukturelles Wissen, um alle linearen Restriktionen des musikalischen Denkens zu Gunsten von räumlichen Dimensionen zu überwinden. Schließlich entwirft er die Vision der kosmischen Stadt, die sich in vertikaler Dimension entfalten wird. [Veröffentlicht in Françoise Choay, L’Urbanisme, Utopies et Réalité. Le Seuil, 1965]

The soundscape of modernity: architectural acoustics and the culture of listening in America, 1900-1933

Emiliy Thompson
Cambridge, Mass. : MIT; 2004

Eine Geschichte der auralen Kultur des frühen 20. Jahrhunderts, die die atemberaubende Entwicklung einer völlig neuen Hör- und Klangkultur in Amerika nachzeichnet. Detailliert erfahren wir die Entwicklung der technologischen Erfindungen, die sowohl neue Hörbedingungen als auch neue Klänge ermöglichte. Wir erfahren aber auch, dass die technischen Lösungen, welche die Akustik zu beherrschen sucht, den Klang vom eigentlichen Raum entfremdete und dass alle öffentlichen Räume akustisch ihre ursprünglichen Charakteristiken verloren, so daß ein universeller sound alles zu dominieren begann.

Klang: Musik mit den Ohren der Physik

John R. Pierce
Heidelberg: Spektrum Akad. Verlag, 1999

Musik entfaltet sich in Klang: Eine wissenschaftliche Entdeckungsreise in die Welt der physikalischen Wellennatur, die erhellt wie Töne und Harmonien zustande kommen und warum wir sie überhaupt wahrnehmen und unterscheiden können. Von den Grundlagen der alten Griechen zu Galileo Galilei, über Hermann Helmholtz zu den ersten Instrumenten elektronischer Klangerzeugung in den Bell Laboratorien gelangen wir schließlich zu den Anfängen der Computermusik.

Fleisch und Stein: der Körper und die Stadt in der westlichen Zivilisation

Richard Sennett
Frankfurt a.M.: Suhrkamp; 1997

Der Körper der Stadt in der westlichen Zivilisation. Eine besondere Geschichte der Stadt: Von den Städten des alten Athen bis zum heutigen New York. Wir finden zum Beispiel im Kapitel »Die Stimme des Bürgers« eine ausführliche Beschreibung von Sprech-Räumen, von der Entwicklung des öffentlichen Sprechens und deren architektonischen Voraussetzungen im urbanen Kontext.
»Damit Menschen in einer multikulturellen Stadt sich einander zuwenden, müssen wir, so glaube ich, das Verständnis, das wir von unserem eigenen Körper haben, verändern. Wir werden die Differenz anderer niemals erfahren können, solange wir nicht die körperliche Unzulänglichkeit in uns selbst anerkennen.«

Klangalltag – Alltagsklang

Alexander M. Lorenz
Dissertation, Philosophische Fakultät Universität
Zürich, 2000

Das Projekt untersucht Bedingungen für eine kultivierte und humane Lautsphäre. Im Mittelpunkt stehen Wahrnehmungen, Beurteilungen und Bedürfnisse der Schweizer Bevölkerung gegenüber der akustischen Umwelt. Die Studie bietet auch Hinweise für Städteplaner: Die Bevölkerung hat ein Bedürfnis nach Naturklängen und ist mehrheitlich dafür, ursprüngliche Klänge im Stadtbild zu bewahren.

Aux écoutes de la ville

Pascal Amphoux
Nationales Forschungsprogramm Stadt und Verkehr, Zürich 1995; Schweizerischer Nationalfonds zur Förderung der Wissenschaft

Die Nationalfonds-Studie über die Lebensqualität in urbanen Räumen untersuchte die Geräuschumwelt und Akustikqualität von Lausanne, Locarno und Zürich. Einerseits wurde eine transdisziplinäre Analysemethode der urbanen Räume erarbeitet und getestet, andererseits legt die Arbeit ein theoretisches Darstellungsmodell der Geräuschwelt vor. Drei grundlegende Hörarten liegen allen Qualitätskriterien zugrunde: Geräuschumwelt, Geräuschmilieu, Geräuschlandschaft.